Wurzelplatz

ich war etwas enttäuscht, als sich Amselpfote abmeldete, aber er hatte schon Recht, weshalb ich ihn kommentarlos gehen ließ und mich in meinen Bau zurück verzog.

Ein lautes Miauen weckte mich, weil ich meinte Amselpfote zu riechen, kroch ich zum Eingang des verlassenen Dachsbaus doch blieb stehen. Denn das Miauen gehörte nicht zu ihm. Eine Clankatze schien mich zu suchen. Zuerst hatte ich den Verdacht, dass Amsel mich verraten hatte, jedoch klang die Katze nicht wütend, sonder eher ein wenig panisch. Ich blieb still und regeungslos liegen um nicht entdeckt zu werden, während ich nachdachte. Der Kater hatte "Heilerkatze" gesagt. Wenn sie mich loswerden wollten, hätten sie wohl "dreckiger Streuner" oder so ähnlich gesagt. Amselpfote musste ihnen wirklich von mir erzählt haben, denn sie könnten ja sonst nicht wissen ,wie gut ich mich mit der Heilkunde auskannte. Da ich noch unschlüssig war, blieb ich in meinem Versteck und wartete auf eine Reaktion von Amsel.

Ich hörte ein erschöpftes Atmen. Kurz darauf hörte ich die mir bekannte Stimme. 'Night? Bist du da?' Ich atmete aus und entspannte meinen Körper leicht. Ich stand auf und streckte den Kopf um die Ecke. Der dunkle Schüler kam auf mich zugerannt und ich fürchtete im ersten Moment, dass er in mich hineinrennen würde. Nach einem kurzen Blick auf meinen kleinen Freund, blickte ich zu seiner Begleitung. Ein paar Fuchslängen hinter ihm stand ein ausgewachsener, muskulöser aber dennoch schlanker Kater. Von seiner Fellfärbung war ich ein wenig beeindruckt. Er hatte einen braun-roten Pelz, der von schwarzen Streifen überzogen wurde. Von seinen großen Pfoten war eine schwarz gefärbt, als ob er in Farbe getreten wäre. Besonders auffällig, war sein roter Mund, wodurch es ein bisschen so aussah, als ob er gerade gegessen hätte. In seinen bernsteinfarbenden Augen, konnte ich genauso viel Sorgniss wie in denen von Amselpfote lesen. Beide waren sehr aufgeregt. Ich rümpfte die Nase, als ich merkte, dass Amselpfotes Wunde wieder aufgegangen war. Mein Halsband scheuerte ein wenig, aber ich unterdrückte, mich zu kratzen, da ich es ein wenig unangebracht fand. "Was ist passiert?", fragte ich verwirrt, wobei ich die fremde Clankatze nicht aus den Augen ließ, auch wenn die Frage an Amselpfote gerichtet war.

Ich erkannte schnell den Ernst der Lage und nickte ohne weiter zu fragen. Diese Situation hatte ich schon oft gehabt, auch wenn bis jetzt immernur ich diejenige gewesen war, die ausflippte. Schließlich war es meine Aufgabe zu helfen. Ich drehte mich um und folgte Amselpfote in meinen Bau. Schnell nahm ich die Schwarzwurzeln und den Ginster. Die Spinnenweben schob ich Amselpfote hin und hoffte auf dem Weg noch mehr zu finden. Auch den kleinen Strauch Sonnenhut nahm ich mit, denn ich hatte keine Mohnsamen und man konnte diesen ebenfalls gut gegen Schmerzen benutzen. Ich rannte wieder nach oben aus dem Ausgang hinaus und legte die gelben Blumen vor den Krieger mit der außergewöhnlichen Fellmusterung. "Blutmaul, richtig? Wo ist eure Kriegerin?", fragte ich bestimmt durch die Kräuter in meinem Maul. Da ich diese Situation schon kannte, war ich um einiges entspannter als die beiden Kater. Es war auch besser so, denn auf die Art hatten sie auch die Möglichkeit sich etwas zu beruhigen. In Notfällen war es wichtig einen klaren Kopf zu behalten. Ich war erstaunt, dass Amselpfote auf die Idee gekommen war, mich zu holen. Ich würde ihn später dafür loben, aber erstmal hatte die verletze Katze Vorrang.

Erwähnt: Amselpfote, Blutmaul
Angesprochen: Blutmaul

Ich war froh, dass der Krieger mir gegenüber nicht feindseelig war, auch wenn man mit einem BlutClan Halsband meistens gemieden wurde. Amselpfote sollte vor gehen und kaum war er aus dem bau gestürmt, kletterte er auf einen Baum. Im ersten Moment fand ich die Bewegung über die Bäume etwas fragwürdig, während ich im folgte, doch als ich den mit Wurzeln bedeckten Boden sah, konnte ich verstehen wieso es über die Bäume einfacher war. Ich war mit einem sprung am Baum und schnell oben, um dem Schüler zu folgen. Ich war erstaunt wie elegant er sich über die Äste und durch die Baumkronen bewegte. Auch wenn ich seltener auf Bäumen kletterte, hatte ich keine großen Problem damit, ihm zu folgen. Immerhin war ich klein und wendig. Ich fühlte mich etwas unwohl dabei, tiefer in das Territorium einzudringen, obwohl ich wusste, dass ich sogar eingeladen war. Es war viel spannender auf den Bäumen zu rennen, da man ganze Zeit darauf achten musste, wo man hintrat. Bei einem Ast wäre ich fast abgerutscht, aber ich konnte mich noch festkrallen und blieb oben. Nach einem etwas vorsichtigerem Sprung von dem rutschigen Ast nahm ich wieder Tempo auf, um Amselpfote einzuholen. Als er mir mit dem Schweif das Signal gab, dass wir da waren, lief ich etwas langsamer und schaute durch die Äste nach unten. Doch am Boden war nur normaler Waldboden. Ich war verwirrt. Leben die im untergrund oder versteckt?, fragte ich mich und hob den Kopf um den schwarzen Kater fragend anzusehen. Doch dann sah ich über seine schulter wie mehrere Katzen hektisch über die Bäume sprangen. Fast wären mir die Kräuter aus dem Maul gefallen. Das Lager ist auf den Bäumen! Ich musste zugeben, dass das gar keine so schlechte Idee war. Auf die Art waren sie schwerer zu finden und unzugänglich für natürliche Feinde wie Füchse oder Hunde. Kaum hatte ich das Lager bemerkt, stieg mir auch schon der starke Geruch von Blut in die Nase. Sofort war ich wieder in meinem Element und sauste an dem Kater vorbei.

Erwähnt: Blutmaul, Amselpfote
Angesprochen: //

---> Lager